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FAQs

Seid ihr eine Kommune bzw was ist gemeinschaftliches Wohnen?
Gemeinschaftliches Wohnen gestaltet sich immer ein wenig anders. Jedes Projekt hat unterschiedliche Schwerpunkte. In unserem Fall leben wir in unseren eigenen, ganz normalen Wohnungen und haben zusätzlich noch gemeinschaftlich genutzte Räume. Wir sind ca 42 Erwachsene und 20 Kinder in 28 Wohneinheiten. Unsere Gruppe zeichnet sich durch verschiedene Altersgruppen aus. Wir betreiben außerdem ein wenig Landwirtschaft auf den Flächen rund um unsere Häuser. Was uns Verbindet ist, dass wir:
● diese Wohnform bewusst gewählt haben und unsere Nachbarschaft verstärkt leben möchten
● das Wohnen und unser gesellschaftliches Engagement verbinden
● den Anspruch auf Selbstbestimmtheit und Selbstorganisation leben möchten, und
● uns deshalb auch gewisse Verbindlichkeiten schaffen

 

Gibt es bei euch einen dogmatischen Überbau? Seid ihr eine Sekte?
Nein, wir sind keine Sekte oder sonstige Glaubensgemeinschaft. Wir stellen bei unseren Entscheidungen sicher, dass es immer die Möglichkeit gibt, Nein zu sagen (siehe Soziokratie). Der freie Wille von einzelnen ist gewährleistet, bei uns darf jede Person ihre eigene Meinung haben und vertreten.


Wieviel Zeit muss man investieren?
Es gibt keine Zeitmessung bei uns, du bringst so viel ein, wie du kannst und möchtest. Durchschnittlich treffen wir uns derzeit (und wir befinden uns in einer heißen Phase) einmal in der Woche in kleinen Gruppen (Arbeitsgemeinschaften bzw. AG), um verschiedene Themen zu bearbeiten. Außerdem gibt es auch Dinge, die wir zwischendurch erledigen müssen. Einmal im Monat gibt es die Möglichkeit, als Großgruppe zu einem Thema zu arbeiten, oder einfach nur zu feiern und gemütlich zusammen zu sein.

 

Wieviel Gemeinschaft muss gelebt werden? Wieviel Individualität hat man bei euch
noch?

Durch das Konzept des gemeinschaftlichen Wohnens ergibt sich ein gemeinschaftliches Leben, aber jede*r von uns lebt auch sein eigenes Leben. Es gibt bei uns keinen Zwang zu einem Mindestmaß an gemeinsamer Zeit. Wie genau sich das Gemeinsame gestaltet, werden wir im Laufe des Zusammenlebens herausfinden. Durch berufliche, private und sonstige Herausforderungen kann und will man manchmal mehr, manchmal weniger einbringen (evtl. verreist jemand von uns für ein Jahr und vermietet die Wohnung unter). Gemeinsame Aufgaben und Arbeitslasten versuchen wir uns so fair wie möglich aufzuteilen. Wo das nicht möglich ist, bemühen wir uns um Ausgleich.


Welche Regeln gibt es bei euch?
Gute Freunde - klare Verträge. Dieser Grundsatz ist uns wichtig. Jede wird bei Einstieg ins Projekt über die Gegebenheiten aufgeklärt und weiß auch, zu welchen Bedingungen sie wieder aussteigen kann. Als rechtliche Form führen wir deshalb einen Verein, der in seinen Statuten und seiner Geschäftsordnung die wichtigsten Dinge regelt. Zusätzlich erarbeiten wir eine Gemeinschaftsordnung, in der wir festhalten, welche Dinge wir im Miteinander versuchen wollen umzusetzen. Wir treffen unsere Entscheidungen angelehnt an die Soziokratie, das bedeutet, es gibt keinen schwerwiegenden Einwand gegen eine Entscheidung. Die wichtigste Regel bei uns ist aber, dass wir alle freie Menschen sind, die sich nicht gegenseitig zu etwas zwingen oder sich kontrollieren. ;-)

 

Warum Soziokratie?
Die Organisationsform der Soziokratie beruht auf der Kreisstruktur sowie Kreiskultur. Mit dem Ziel unsere gemeinsame Vision gemeinschaftlich umzusetzen. Das bedeutet, dass wir uns einerseits in Arbeitskreisen die Arbeit aufteilen und in einem Leitungskreis, - in welchem je zwei Vertreter*innen aus den Arbeitskreisen sind - eine Gesamtschau und Richtungsgebung für das Projekt stattfindet. Die Kreiskultur bezieht sich auf das WIE des Arbeitens: die Kreisorganisation drückt eine gleichberechtigte Teilhabe an Gestaltung und Entscheidungen aus. In all unseren Treffen haben sich zudem Redekreise bzw Redespiralen etabliert: einander zuhören, zueinander sprechen, ein Miteinander auf Augenhöhe, gemeinsame Lösungen bzw Entscheidungen durch die Intelligenz der Gruppe.


Was ist KooWorking und was soll dadurch entstehen?
Wir haben in unserem Projekt nicht nur die tolle Möglichkeit, unsere Vision von einem gemeinsamen Leben zu verwirklichen, sondern Wohnen und Arbeiten miteinander zu verbinden. Der Begriff Co-Working meint das Teilen des eigenen Arbeitsplatzes mit anderen, die gemeinsame Nutzung von Räumen und Geräten ermöglicht Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit auch im beruflichen Bereich. Kurze Wege von „daheim“ in die Arbeit sind ein sinnvoller Nebeneffekt.

 

Was sind Ziele von KooWorking?
Im Rahmen unseres Entwicklungsprozesses kam deutlich heraus, dass es ein Ziel der Gruppe ist, das Thema „Arbeiten“ und somit die individuelle „berufliche Entfaltung“ bewusst in unserem Konzept zu verankern und neue Möglichkeiten gemein-schaftlichen Arbeitens zu eröffnen. Verschiedenen Menschen mit ihren Professionen: (medizinisch, biodynamisch, therapeutisch, (sozial)-pädagogisch, beratend,...) in unserer Gruppe wollen sich längerfristig und gut geerdet einen „seelenvollen“ Arbeitsplatz in und mit der Natur schaffen, dabei dient uns unsere Vision als Basis. Im Fokus stehen eine gute Erreichbarkeit, wie die regionale Verankerung. Unser Ziel ist es, Räume zeitlich zu teilen, um Kosten wie auch Platz zu sparen. Wir wünschen uns einen Individualismus im Sinne vom Ganzen, in dem sich die unterschiedlichen Professionalitäten gegenseitig bereichern. Darüber hinaus wollen wir die Möglichkeit für potentiellen Wachstum schaffen und offen für neue Ideen bleiben, um uns so an den Bedürfnissen der BewohnerInnen von KooWo zu orientieren.


Welche Bereiche deckt KooWorking ab?
KooWorking wird verstärkt Einzelne betreffen, wir sehen aber auch Bereiche, wo KooWorking für alle KooWos relevant werden könnte. Zum Beispiel wir denken daran, dass es der Attraktivität von KooWo auch in der Zukunft dient, wenn sich (künftige) BewohnerInnen beruflich verwirklichen können. Ganz wesentlich ist auch die Schnittstelle zwischen KooWo und der Öffentlichkeit/Gesellschaft. Das ist ein Thema, das wir bei unserer Arbeit erkannt haben. Unserer Ansicht nach ist es wünschenswert eine klar definierte „Schnittstelle“ zu haben, bei der „die Öffentlichkeit“ (also Interessierte am Projekt) mit KooWo in Kontakt treten kann, aber auch KooWo nach außen hin agieren kann. Eine „Schnittstelle“/Ankommensbereich, der das Öffentliche vom Privaten trennt-das Private schützt.


Was bedeutet Potentialentfaltung?
Jede und jeder in KooWo für sich sowie wir alle gemeinsam im Sinne der Co-Kreativität nach G. Hüther verfügen über ein riesengroßes Potenzial. Aus uns kann und wird sehr viel entstehen, wachsen, sich entfalten. Für das, was den privaten Bereich übersteigt, möchten wir den Boden bereiten. „Den Boden bereiten“ heißt für uns, dass wir den Themen, die vermutlich viel stärker erst in der Zukunft anfallen werden, jetzt schon einen gewissen Raum bieten und sie mitdenken wollen. Eine Art „Auffangbecken“ für diesbezügliche Ideen, Gedanken, Vernetzungen und Themen.


Welche KooWorking-Spaces wird es geben?
Wir werden in KooWo zumindest einen Mehrzweck- bzw. Seminarraum für Gruppenaktivitäten errichten, als Raum für gemeinsame Aktivitäten, als auch für Gruppenaktivitäten, die nicht auf die Koowo-Gemeinschaft beschränkt sind. Unsere Vision sind Workshops, Seminare, Kurlturevents etc., die KooWos anbieten oder von „externen“ Menschen genutzt (gemietet) werden können. So schaffen wir in einem weiteren Sinne Begegnung- und Arbeitsräume in der Region. Weiters schaffen wir Raum für „individuelles“ Arbeiten. Einerseits gemeinschaftlich genutzte Büroarbeits-Flächen, andererseits Räume, die für gewerbliches Arbeiten wie Beratung und Behandlung genutzt werden können. Auch die Werkstätten, Küche und Landwirtschaft bieten Potential für Arbeit intern und über unsere Grenzen hinaus. Die vielfältigen Ideen und Visionen zu bündeln und daraus konkrete Angebote zu entwickeln, die die Gemeinschaft bereichern und gleichzeitig deren Grenzen schützen ist unser Anliegen.

 

Kann man Räume auch extern nutzten?
Wir wollen unsere Arbeits- und Begegnungsräume (Einzel- und Gruppenarbeit) auch Menschen zur Verfügung stellen, die nicht bei KooWo leben und damit einen Beitrag zur Schaffung von regionalen Vernetzungsräumen und Arbeitsmöglichkeiten leisten.

 

Ich hab gelesen, es wird Gästezimmer geben. Warum und für wen?
Der Austausch mit anderen Menschen aus der ganzen Welt ist uns in KooWo ein großes Anliegen. So freuen wir uns immer neue Leute kennen zu lernen und dadurch unsere eigene Wahrnehmung zu erweitern. Aber auch Freunde und Verwandte sollen die Möglichkeit haben mit uns im KooWoLand Zeit zu verbringen. Daher werden wir sowohl für bekannte, als auch für unbekannte Menschen Gästezimmer zur Verfügung stellen, in der sie zeitlich begrenzt unser KooWo-Leben kennenlernen können.

 

Habt ihr Vernetzungen mit anderen Wohnprojekten?
Wir erachten es als sinnvoll und bereichernd, uns mit anderen be- und entstehenden Wohnprojekten auszutauschen. Daher knüpfen wir u.a. in der Projektgruppe „Koo-Nection“ bewusst Kontakte. Jetzt, in der Zeit des Aufbauens von KooWo (im „KooWo-Frühling“), organisieren wir den Besuch von Wohnprojekten zum gegenseitigen Kennenlernen und Austausch.


Welche Wohnungen sind noch frei??
Zurzeit sind keine freien Wohnungen in unserem Projekt. 


Kann ich an den Plänen noch was ändern?
Nein. Gerne im Nachhinein Wände ändern und umbauen.


Was für Kosten kommen auf mich beim Einstieg zu?
A. Einstiegskosten für KooWo / WoGen (~ 4000 € p.P.)
B. Finanzierungsbeiträge je nach Möglichkeiten, jedoch mindestens ~27.500 € (50m² Wohnung) bis ~55.000 € (100m² Wohnung)


Was bekomme ich davon bei einem Ausstieg zurück?
A. Innerhalb einer einmonatigen Frist ab Aufnahme 2200 € p.P. zurück.
B. Für die Finanzierungsbeiträge gelten ab Vertragsunterzeichnung die Bestimmungen des Einzelnutzungsvertrages. Diese besagen grob, dass von der nachziehenden Partei, die ursprünglichen Finanzierungsbeiträge plus einer Wertsicherung nach VPI und minus einer linearen Abschreibung über 67 Jahre erstattet werden muss. Außerdem besteht die Hoffnung auf einer Übernahme der nachfolgenden Partei über 25% der anteiligen Tilgung.


Welche laufende Kosten kommen nach dem Einzug auf mich zu?
Je nach Höhe der Finanzierungsbeiträge, jedoch höchstens 11,50 €/m² (zzgl. Heizung/Strom inkl. Gemeinschaftsflächen).


Wem gehört die Wohnung und kann ich sie vererben?
Die Wohnung ist im Besitz unserer Genossenschaft deren Mitglieder wir sind. Du erwirbst das unbefristete Nutzungsrecht welches an die Kinder weitergeben werden kann wenn Sie um die Mitgliedschaft im Verein ansuchen.


Wenn ich ausstiege, wer übernimmt die Kosten für die Küche bzw.
Sonderwünsche?

Für die Küche und Sonderwünsche gibt es keinen Anspruch auf Ablöse. Diese wird jedoch im Einzelfall unter Meditation des Vereins erfolgen (im Hinblick) auf einen fairen Ausgleich zwischen Ein- und Ausziehenden.


Was ist, wenn ich nicht mehr mitmachen möchte?
Du kündigst deinen Mietvertrag unter den gegebenen Fristen. Deine Finanzierungsbeiträge werden unter definierten Regeln zurückerstattet, die Einstiegskosten verbleiben beim Verein.


Wozu verpflichte ich mich an Mitarbeit?
Mitarbeiten und Mitgestalten innerhalb einer oder wahlweise mehreren Arbeitsgruppen. 200h bzw../150h p.P (Familie) Eigenleistungs-Stunden im Rahmen der Projekterrichtung.

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